Mittwoch, 18. Dezember 2013

Tony Hawk's Pro Skater HD

Eine Skate-Legende ist zurück!

Tony Hawk in HD? Das ist ein zwei-schneidiges Schwert: Einerseits ist es eine phänomenale Idee, die Klassik-Teile zu einem hochauflösenden Game zusammen zu schustern. Andererseits haben alle drei Teile so ihre Eigenheiten und ein relativ unterschiedliches Gameplay.

Und da liegt auch der Hund begraben! In diesem Review erfahrt ihr, inwiefern die Neuauflage eigentlich hält, was sie verspricht.

Status Quo: Die Pro-Skater-Reihe ist eine der bekanntesten Videospielserien aller Zeiten. Tony Hawk, der  als erster den 900er schaffte, ist heutzutage ein wahres Vermarktungs-Genie. Neben dem ganz normalen Merchandising-Wahnsinn, wie den Decks und T-Shirts, schlugen die Videogames ein wie eine Bombe.

Mehr zu Tony Hawk's spannendem Werdegang findet ihr hier: 900° - eine abgefahrene Erfolgsstory: Von der Halfpipe auf den Chefsessel

Meiner Meinung nach lag der Erfolg der "Pro Skater-Reihe" auch an dem Team der Neversoft: Entwickler, die sich selbst auf die Bretter wagten, wie man in den Bonus-Videos von Teil zwei sehen kann.

Aufgrund der Popularität erschienen die neuen Pro-Skater-Teile auf immer mehr Plattformen und die Portierungen wurden bald nicht mehr von Neversoft entwickelt, Publisher Activision entschied sich u.a. für Shaba und später für Robomodo, die sich auch für den aktuellen Titel verantwortlich zeichnen.

Ausstattung: "Tony Hawk's Pro Skater HD" ist ein Download-Spiel: Das bedeutet, es handelt sich nicht um ein Vollpreis-Spiel mit Hülle und Booklet, sondern man kann es ganz einfach im Playstation-Store für knapp 15 Euro herunterladen. Ein Offline-Multiplayer fehlt, ebenso wie die allseits beliebten Skater-Videos und der Park-Editor. Mit dem "Revert-Pack" können außerdem ein paar Level und Skater aus dem 3. Teil gespielt werden.

Charaktere: Leider sind nicht alle Pro-Skater der alten Teile am Start, einige wurden durch neue Jungtalente ausgetauscht.

Mit etwas Ausdauer lassen sich Officer Dick und Tony Hawk im Retro-Look freispielen, außerdem "Ollie the Bum" aus dem Level "Venice Beach" sowie der Robomodo-Roboter. Achja, James Hetfield von Metallica ist auch noch mit dabei.

Levelauswahl: Die Levelauswahl ist bunt gemischt: Fans freut es bestimmt, dass die "Lagerhalle" und "Schule 2" mit dabei sind, ebenso wie "Venice Beach" und mit dem Add-On u.a. "Los Angeles". "Downhill Jam Phoenix" ist jedoch ein etwas frustrierendes Level, das hätte zum Beispiel nicht sein müssen oder vielleicht das letzte Level als Finale.

Vielleicht hat Robomodo sich dafür entschieden, um etwas Abwechslung reinzubringen, beispielsweise bei "Tony Hawk's Underground 2" gab es bereits ein paar der beliebteren Klassik-Level oder weil Robomodo schon bei "RIDE" und "SHRED" ihre Vorliebe für Downhill-Levels zeigte.


Auch der "Hangar" ist ein cooles Level, jedoch im Grunde nur eine Neuauflage der "Lagerhalle". Vielleicht hätte man sich für einen der beiden Level entscheiden können und stattdessen ein ausgefalleneres Level wie "Bullring, Mexico" oder "Skatestreet, Ventura" nehmen können.

Seltsam ist außerdem, dass sämtliche Wettkämpfe aus dem Spielmodus entfernt wurden. Auch in "Marseille" sucht man jetzt nur nach den fehlenden Geldscheinen und erfüllt die Ziele. Wer alles einsackt, schaltet Officer Dick frei.

Pro und Contra: Ich finde es genial, dass man sich überlegt hatte nach den ganzen Skate-Eskapaden rund um Bam Margera, dem Snowboard- und BMX-Mischmasch wieder zu den Ursprüngen zurückzukehren.

Und in vielerlei Hinsicht ist das auch gut geglückt: Der Sound ist astrein und die Musik abwechslungsreich (wenn auch etwas weniger Tracks als sonst vorhanden sind), die Grafik ist (dank Unreal-Engine) sehr fein und trägt den Titel "HD" wohl zu Recht.

Die Physik kann man teils jedoch als ziemlich unausgereift beschreiben: Clipping-Fehler und hanebüchende Bails sind leider ab und zu an der Tagesordnung.

Für einige Frust-Momente sorgt die Physik auch dadurch, dass man versucht hat, eine goldene Mitte aus Teil 1,2 und 3 zu finden. Nun kann man allerdings nicht mit voll aufgeladenen Status-Punkten und einem Mega-Hangtime wie in Teil drei erwarten, dass man damit noch alle Gaps aus Teil 1 gefahrlos meistern kann.

Man hat manchmal das Gefühl bis zum Mond zu fliegen. Wenigstens warnt das Spiel einen vor einem möglichen Fall mit dem Pop-Up "Großer Sprung" und man kann mit "X" den Sprung dann noch landen.

Fazit: Verramscht eure alten Module und Spiele-CDs auf keinen Fall, denn Tony Hawk's Pro Skater HD ist ein nettes Spiel, aber es kann die alten Teile leider nicht ersetzen.

Die Pro-Skater-Atmosphäre kommt dank Soundtrack und Optik relativ gut rüber, manche Neuerungen und die Physik sind allerdings überhaupt nicht gelungen.

Montag, 9. Dezember 2013

Tekken 2 (PSX)

Auf der Playstation 1 habe ich "Tekken 2" früher fast bis zum Umfallen gezockt. Im Playstation Store gibt es diesen Beat 'em Up Klassiker jetzt als Download für PS3 und PSP. Das war für mich Grund genug, mir dieses Spiel noch mal genauer anzuschauen. Da wenig später außerdem das Original-Spiel wieder in meinen Besitz gelangt ist, habe ich den Vergleich gewagt und muss sagen, dass die Download-Variante auf der PS3 leider deutlich schlechter dabei weg kommt.

Retro Feeling vs. Daily Setup: Für ein optimales Spielerlebnis empfiehlt sich bei einem Flachbildschirm die Wiedergabe über die Playstation 3 über das HDMI-Kabel. Mir persönlich gefällt die Performance aber am besten auf der Playstation 2 - über ein RGB-Kabel. Auch die Steuerung auf der PS3 kommt mir deutlich träger vor.

Status Update: Die Hintergrundgrafiken der Arenen sind immer noch nett anzusehen. Sie bestehen zwar nur aus einer Textur, sind aber stets passend und für die damalige Technik relativ hochauflösend. Zusammen mit dem Soundtrack und den gelungenen Sound-Effekten schaffen sie eine nette Atmosphäre.

Charakter-Auswahl: Im Gegensatz zu aktuellen Prügelspielen, muss man neue Kämpfer erst einmal freispielen. Das motiviert mich als Spieler generell, den Arcade-Modus mit jeder Figur durchzuspielen. Und die Schluss-Sequenzen der einzelnen Kämpfer sind auch ziemlich sehenswert. Einige der Charaktere sind an prominente Vorbilder angelehnt: z.B. Bruce Lee (Law), Jackie Chan (Lei), Arnold Schwarzenegger (Jack-2) und Steven Seagal (Baek). Namco brachte mit der Tekken-Reihe aber auch viele eigene Charaktere hervor wie Yoshimitsu, Kazuya oder Heihachi.


Tekken 1... 2...3? Meine Zusammenfassung zu den PS1-Teilen: Der erste Teil war noch etwas unausgereift und Tekken 3 war schon etwas zu umfangreich für ein klassisches Arcade-Game, dennoch ebenso flüssig und atmosphärisch gehalten. Das Gameplay bei Tekken 2 besticht hingegen durch eine simple Mischung aus Angriffen und Blocken: Schnell hat man ein paar Combos drauf, um seinen Gegner zu besiegen.

Unnützes Wissen: Während die KI bei aktuellen Kampfspielen oftmals im Stande ist, wiederholte Attacken leichter abzuwehren, kann man bei Tekken 2 mit simplen Angriffen und dem richtigen Timing relativ zügig durch den Arcade-Modus kommen.

Von mir gibt es für den enormen Dauer-Spielspaß und eine solide Technik eine Wertung von 90%!